„Schade Stefan Raetz“

Stefan Raetz ist von über 63 % der Rheinbacher Wähler zum Bürgermeister gewählt worden – ein respektables Ergebnis. Er könnte sich somit als Bürgermeister aller Bürger verstehen, auch jener Wähler, die in Merzbach „Kalle“ Kerstholt mit Mehrheit direkt gewählt haben. Er hätte bei dem absehbaren Abstimmungsverhalten der CDU/FDP-Koalition, die zusammen 19 Stimmen aufbringen gegenüber den 17 anderen Oppositionellen, durchaus Format zeigen und eigenständig entscheiden können. Er ist nicht Mitglied der CDU-Fraktion, wenn auch deren Parteigänger. Folglich hatte er die Chance gehabt, bei der Entscheidung über den dortigen Ortsvorsteher als Bürgermeister zumindest den Respekt gegenüber dem Willen der Merzbacher Wählern zum Ausdruck zu bringen. Er hätte mit seiner im Rat mitzurechnenden Stimme für Kerstholt stimmen oder sich zumindest der Stimme enthalten können, zwar ohne dass dies am Ergebnis etwas geändert hätte. Es wäre aber zumindest ein Signal gewesen. So aber, wie aus dem Abstimmungsergebnis 20:17 abzulesen ist, folgte er mit seiner Stimme der Beißel-Entscheidung. Schade für die erste vertane Chance, seine Unabhängigkeit als Bürgermeister zu zeigen.