SPD Fraktion begrüßt den Runden Tisch „Radfahren in Rheinbach“

Fraktionsvorsitzende Martina Koch
Fraktionsvorsitzende Martina Koch

„Erst das vernichtende Ergebnis des Fahrradklimatestes hat dazu geführt, dass das Thema Fahrradfahren in Rheinbach wieder auf die politische Agenda gekommen ist“, freut sich Martina Koch, Vorsitzende der SPD-Ratsfraktion, über die aktuellen Diskussionen, dem Fahrradfahren in unserer Stadt einen höheren Stellenwert einzuräumen. Der Runde Tisch Radverkehr in Rheinbach, der vom Rheinbacher ADFC initiiert wurde, kann dabei ein wichtiges Gesprächsforum sein, um alle Akteure zusammenzuführen.

„Ja, es hat bei der Terminkoordination eine Panne gegeben, so dass kein Fraktionsmitglied der SPD an der ersten Sitzung des Runden Tisches teilgenommen hat. Das ist sehr ärgerlich und wird ausdrücklich bedauert“, so Martina Koch weiter. Wenig Verständnis zeigt die SPD allerdings in diesem Zusammenhang für die Äußerungen des Bürgermeisters, der im Rahmen der Auftaktveranstaltung des Runden Tisches für den Radverkehr in Rheinbach mit den Worten zitiert wird, dass ausgerechnet diejenigen Fraktionen durch Abwesenheit glänzten, die sonst immer die Interessen der Radfahrer zu vertreten vorgäben. „Gerade Bürgermeister Raetz und die ihn stützende Rathauskoalition von CDU und FDP haben in den letzten Jahren den Fahrradverkehr in Rheinbach sträflich vernachlässigt und sind nun überrascht, dass die Bürgerinnen und Bürger ihnen mit dem Fahrradklimatest eine solche Klatsche versetzen“, so die sozialdemokratische Fraktionsvorsitzende. Die SPD-Fraktion wird die weiteren Beratungen konstruktiv begleiten. Sie begrüßt ausdrücklich, dass nun endlich gemeinsame Anstrengungen unternommen werden, unter Beteiligung von Bürgerschaft und ADFC, Rheinbach fahrradfreundlich zu machen.

„Seit Jahren unternimmt die SPD-Fraktion Anstrengungen, Verbesserungen für den Radverkehr zu erreichen und hat immer wieder entsprechende Anträge gestellt. Es war ein zähes Ringen, z. B. Angebotsstreifen für Fahrradfahrer durchzusetzen oder einzelne Einbahnstraßen in Gegenrichtung für Fahrradfahrer zu öffnen. Entsprechende SPD Anträge wurden meist zunächst abgelehnt und mussten langwierig über Monate, teils Jahre, immer wieder thematisiert werden. Bei Straßenausbauten wurden Planungen verfolgt, die die Belange der Fahrradfahrer nicht berücksichtigen. Die Straße „Vor dem Dreeser Tor“ ist ohne Fahrradangebotsstreifen ausgebaut worden. Das geschah mit der Stimme des Rathauschefs Stefan Raetz und der CDU/FDP Mehrheit und gegen die Stimmen der SPD“, ergänzt die Kreistagsabgeordnete und planungspolitische Sprecherin Ute Krupp. Dabei wären seit Jahren Verbesserungen ohne großen Aufwand zu erreichen gewesen.

Dr. Georg Wilmers, sachkundiger Bürger im Ausschuss für Stadtentwicklung: Umwelt, Planung und Verkehr, und engagiertes Mitglied im Rheinbacher ADFC skizziert einfache Lösungsansätze, um Fahrradfahren in Rheinbach attraktiver zu machen:
Maßnahmen, die sich ohne großen Aufwand umsetzen lassen:

  • Sammlung von Anregungen aus der Bürgerschaft, z. B. eine bbiegemarkierung für Radfahrer in Vor dem Dreeser Tor, um eine direkte Fahrt von der Münstereifeler Straße in die Bahnhofstraße für Radfahrer rechtlich zu ermöglichen.
  • Erörterung von Anregungen zwischen Verwaltung und ADFC oder am runden Tisch, wozu in Kultur & Gewerbe aufgerufen werden könnte.
  • Geeignete Wege für Radfahrer in der Kernstadt.

    Auf mehreren Straßen fühlen sich Radfahrer(innen) nicht wohl, z.B. auf der Straße "Vor dem Dreeser Tor", auf der Hauptstraße oder der Meckenheimer Straße/Koblenzer Straße/Vor dem Voigtstor vom Kreisel bei McDonalds bis zur Hauptstraße.
    Hier sollte geprüft werden, ob es nicht alternative Wege für den Radverkehr gibt, die man gemeinsam mit den Bürgern ermittelt und entsprechend ausschildert.

    Das Radwegenetz Rheinbach insgesamt
    Es gab in den 90er Jahren bereits ein gutes und gut ausgeschildertes Radwegenetz (runde grüne Schilder mit weißem Fahrradsymbol, davon hängen noch etwa hundert) im gesamten Rheinbacher Stadtgebiet, das fast alle Ortsteile einbezog.
    Mittelfristig könnte das Radwegesystem neu beschildert werden und man könnte einen Rheinbacher Radfahrplan mit dem Streckensystem herausgeben.

    Fahrradabstellanlagen
    Es gibt Mindestanforderungen an die Gestaltung von Fahrradabstellanlagen, u. a. des ADFC. Sie sollten die Möglichkeit vorsehen das Fahrrad an einen Bügel anschließen zu können (Anforderung vieler Fahrraddiebstahlversicherungen!). Die Fahrradabstellanlage am Haltepunkt Römerkanal ist dafür ein Positivbeispiel.
    Wenn die Stadt Geld dafür hat oder/und es bezuschusst wird (Förderverein der Schule?), könnten solche Anlagen vor dem Rathaus oder an städtischen Schulen gebaut werden.
    Werbung für das Radfahren in Rheinbach
    Fehlende Werbung für das Radfahren in Rheinbach war einer der Hauptkritikpunkte beim Fahrradklimatest 2014.
    Werbung wäre insbesondere ein Innenstadtplan mit für Radfahrer(innen) geeigneten Wegeverbindungen oder ein Radfahrplan für ganz Rheinbach. Solche Pläne könnte man an der Bürgerinfotheke im Rathaus bereithalten und im Internet zum Download anbieten.
    Teilnahme an der bundesweiten Aktion „Stadtradeln – Radeln für ein gutes Klima“ (www.stadtradeln.de) im nächsten Jahr. 2015 nehmen rund 300 Kommunen daran teil.
    Erörterung von Radverkehrsaspekten bei Bau- und Planungsmaßnahmen
    Bei allen Bau- und Planungsmaßnahmen sollten zukünftig Radverkehrsaspekte stärker einfließen können.
    „Das sind kleine und erste Ansätze. Durch eine regelmäßige Erörterung aller anstehenden Maßnahmen der Verwaltung mit dem ADFC oder am runden Tisch sollten die weiteren Umsetzungsschritte erörtert werden“, so Martina Koch, Ute Krupp und Dr. Georg Wilmers abschließend.