Die SPD begrüßt Pläne eines Investors, auf einem frei werdenden Gelände am Euskirchener Weg ein großes Wohngebäude zu errichten. „Dies entspricht der Empfehlung des Gutachters für das Handlungskonzept Wohnen Rheinbach 2030, die er in seinem Zwischenbericht im letzten Jahr abgegeben hat“, erläutert Ratsherr Folke große Deters.
Der Gutachter hält den Bau von durchschnittlich über 50 Wohnungen pro Jahr in den nächsten Jahren für notwendig, um dem Wohnungsbedarf in Rheinbach gerecht zu werden. Davon sollten 13 bis 15 auf Empfehlung des Gutachters Sozialwohnungen sein, um den Bedarf in Rheinbach zu decken. Die SPD sieht beim geplanten Bauvorhaben am Euskirchener Weg die sehr gute Möglichkeit, auch einen Teil der notwendigen Sozialwohnungen zu bauen.
Im Ausschuss für Stadtentwicklung am 20. Februar, wollte die SPD Fraktion die nötigen baurechtlichen Voraussetzungen schaffen, damit ein Anteil von 17,5% der geplanten Wohnungen als Sozialwohnungen gebaut werden kann. Um die wirtschaftlichen Interessen des Investors zu berücksichtigen, wäre die SPD bereit gewesen, das Bauvolumen, größer als vom Investor beantragt, zu bewilligen.
Die Mehrheit von CDU und FDP im Ausschuss lehnten den Antrag ab. Sie wollen das Bauvorhaben ohne Vorgabe für Sozialwohnungen ermöglichen. Das bedauert die SPD-Fraktionsvorsitzende Martina Koch: „Schade, dass CDU und FDP nicht bereit sind, die weitere Entwicklung Rheinbachs zu gestalten. Die Mehrheitsfraktionen ergreifen keinerlei Maßnahmen, den immer größer werdenden Bedarf an bezahlbarem Wohnraum in Rheinbach zu decken. Dabei hat der Rat das Instrument in der Hand, die nötige Änderung zu beschließen und dem Investor entsprechende Vorgaben zu machen. Das ist eine weitere verpasste Gelegenheit, den Menschen in Rheinbach guten und bezahlbaren Wohnraum zu bieten. Vielleicht gelingt es noch, die Mehrheit im Rat, der letztlich über einen Bebauungsplan entscheidet, zu überzeugen“, meint Koch.
Zudem beantragte die SPD, den Bau von ebenerdigen, überdachten Fahrradabstellanlagen vorzusehen, mit denen die Nutzung des Fahrrades so leicht gemacht wird, dass ein großer Anreiz besteht, für Fahrten in die Stadt auf das Auto zu verzichten. „Ein solcher Anreiz ist wichtig, um die Innenstadt durch den Bau zusätzlicher Wohnungen möglichst nicht noch mehr zu belasten“, betont Dr. Georg Wilmers, der die SPD im Ausschuss als sachkundiger Bürger vertritt. „Die Innenstadt ist jetzt schon voll genug mit Autos. Das Autofahren soll nicht verteufelt werden, aber es müssen Anreize geschaffen werden, auf das Auto in der Innenstadt zu verzichten. Dies ist bei diesem Bauvorhaben möglich und notwendig.“